Ab jetzt eine Canon 450D

ruzega

Well-known member
Seit ganz kurzer Zeit habe ich jetzt meine erste Spiegelreflexkamera. Erstmal mit Standartobjektiv um mich ein bißchen vertraut zu machen. Ganz leicht fällt mir die Umstellung noch nicht aber es wird . Und bei mancher Schwierigkeit ( Tiefenschärfe bei nicht gerade optimalem Licht und überhaupt ein Bild richtig scharf zu kriegen ) weiß ich nicht ob es an mir oder dem Objektiv liegt.
Dreimal hab ich bis jetzt Bilder der Canon gepostet und jedesmal war ziemlich viel Nachbearbeitung nötig.
Jetzt meine Frage: Welche Bereiche müßte dieses Objektiv können und welches wäre für mich (ihr kennt meine Lieblingsthemen!) eine sinnvolle Anschaffung?

Ich sag mal danke
Christina

 
 

Rainer

Moderator
Hallo Christina,

das hier

ruzega schrieb:
Welche Bereiche müßte dieses Objektiv können und welches wäre für mich (ihr kennt meine Lieblingsthemen!) eine sinnvolle Anschaffung?
verstehe ich nicht.

Was meinst du mit "welche Bereiche muß das Objektiv können"?

Die Nachbearbeitung von Bildern ist für mich völlig normal. Deshalb solltest du konkreter beschreiben, wo das Problem war. Belichtung? Schärfe? Und wir brauchen das Original, um zu sehen, wo evtl. der Fehler liegen könnte (wenn es denn überhaupt einer war).

Und verzeihe mir, wenn mir nicht spontan die Lieblingsthemen aller Forum-Mitglieder einfallen: was fotografierst du am liebsten? Weshalb meinst du, das das Set-Objektiv nicht geeignet ist?

Gruß

Rainer
 

ruzega

Well-known member
Ich glaube ich hab mich schlecht ausgedrückt. Ich meine konkret : Sollte ich bei Zimmerbeleuchtung und Stativ eine brauchbare Tiefenschärfe bekommen; mal einen Abstand zum Objekt von 30 cm.
Ich schicke mal unbearbeitete Bilder mit denen ich nicht zufrieden sein kann!
 

Rainer

Moderator
Du kannst dir bereits bei der Aufnahme mit der Abblendtaste einen Eindruck über die Schärfentiefe verschaffen. Allerdings wird das Bild dunkel und es gehört etwas Übung und Erfahrung dazu.

Es gibt aber im WWW so schöne Dinge die den Schärfetiefenrechner

http://www.dofmaster.com/dofjs.html

Machen wir die Probe aufs Exempel:

Aufnahmeabstand 30 cm (gemessen wird übrigens ab Sensorebene), Brennweite 55 mm, Blende 11:

Die Schärfentiefe geht also von 29,5 cm bis 30,5 cm

Das ist für ein räumlich ausgedehntes Motiv wie ein Apfel nicht besonderns viel.

Blende 22: von 29 cm bis 31 cm

Du hast also soeben erfahren, das bei wachsenden Abbildungsmaßstäben die Schärfentiefe rapide in den Keller geht und man auch mit sehr kleinen Blenden nicht das möglich ist, was man sich wünscht.

Daran ändert sich auch nichts, wenn du ein anderes Objektiv kaufst. Die Makroexperten hie rim Forum können ein Lied davon singen. Hier kann man nur die selektive Schärfe in die Bildgestaltung mit einbeziehen.

Besitzer von kompakten Kameras haben gut lachen. Wegen des kleineren Sensorformates haben sie es bei solchen Aufnahmen viel leichter.

Gruß

Rainer
 

Rainer

Moderator
ich bleibe mal mit meinen Kommentaren zu den Testbildern in diesem Thread; vielleicht verschiebt Markus sie hierher.

Zu Bild 2 (weisse Blüte)  und 3 (Gräser) passt das bisher gesagte.

Die rote Rose ist falsch fokussiert, zu erkennen daran, dass der Vordergrund schärfer ist als die Blüte.

Abhilfe: Automatische Wahl der Fokusfelder abschalten und das AF-Feld aktivieren, das sich im Bereich der Blüte befindet. Oder manuell fokussieren.
 

ruzega

Well-known member
Hallo!
Das klingt für mich sehr logisch und ich werde es mal so machen . Ich hab wohl den Luxus des kleinen Formates vermißt. Mal sehen....

LG Christina
 
R

Regine

Guest
Die geringere Schärfentiefe sehe ich oft als grossen Vorteil - das, was Du fotografieren willst, tritt plastischer hervor wenn die Umgebung unscharf und fliessend abgebildet wird.

Mit den Objektiven kann man sich auch helfen - so haben Weitwinkel eine sehr gute Tiefenschärfe und man kann sie auch dazu benutzen, Pilze zu fotografieren die für ein Makro deutlich zu gross sind. Ein Zoomobjektiv mit höherer Brennweite kann schon einen Apfel deutlich und scharf abbilden. Wenn es noch eine 1:2 Makrofunktion hat ist damit einiges möglich.

Wenn Du "nur" das Kitobjektiv hast verfügst Du im Vergleich zu einer Kleinbildkamera über sehr eingeschränkte Möglichkeiten. Mein meistgenutztes Objektiv ist dieses hier (ich hab mal die Canonversion herausgesucht): http://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/106839.html - ich könnte mir vorstellen, dass Du damit auch viel Spass hast - das Preis ./. Leistungsverhältnis ist ausgezeichnet und ich habe inzwischen viele positive Berichte auch von Nutzern anderer Kameratypen als meiner eigenen gelesen.

Wenn man vorher eine Digitale Superzoomkamera gehabt hat und dann nur ein Standardzoom-Objektiv an der Spiegelreflex muss das enttäuschend sein.
 

Rainer

Moderator
Regine schrieb:
Mit den Objektiven kann man sich auch helfen - so haben Weitwinkel eine sehr gute Tiefenschärfe und man kann sie auch dazu benutzen, Pilze zu fotografieren die für ein Makro deutlich zu gross sind. Ein Zoomobjektiv mit höherer Brennweite kann schon einen Apfel deutlich und scharf abbilden. Wenn es noch eine 1:2 Makrofunktion hat ist damit einiges möglich.
Bevor Christine das falsch versteht, sei ein Hinweis erlaubt:

im Nahbereich ist die Schärfentiefe im Wesentlichen vom Abbildungsmaßstab abhängig.

D.h. ganz gleich ob Weitwinkel, Makroobjektiv oder Zoomobjektiv mit großer Brennweite - wenn der Apfel bildfüllend abgebildet werden soll, ist bei gleicher Blende die Schärfentiefe gleich groß. Es gibt also keinen Trick, die optischen Gesetze zu überlisten.

Gruß

Rainer

P.S. Kleinbild ist immer noch 36 x 24 mm  :pfeif:
 

TK-FotoFreund

Well-known member
Rainer schrieb:
Bevor Christine das falsch versteht, sei ein Hinweis erlaubt:

im Nahbereich ist die Schärfentiefe im Wesentlichen vom Abbildungsmaßstab abhängig.
Hy  :wink:

eine kleine Anmerkung kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen.
ich habe noch keinen Schärfentieferechner gefunden, der einen ABM abfrägt. Es wird nur immer Brennweite und Entfernung abgefragt. Daraus resultiert die Schärfentiefe.
Wobei die Berechnung meines Wissens in extremen Weitwinkelbereich nicht mehr so genau ist.
Wobei hier auch wieder kritisch anzumerken ist, dass Makroobjektive (Auch extrem WW) oft zwei Linsenhauptebenen aufweisen um die großen ABM (bzw. WW) überhaupt realisieren zu können.

Grüße Thomas
Auch da sind die Berechnungen für mein Empfinden nicht ganz korrekt.
 
R

Regine

Guest
Guckt mal hier: http://fotos-unterwegs.de/fotosunterwegs/thumbnails-32.html die sind alle mit dem 11-18mm Weitwinkel aufgenommen, ab einer Brennweite von 11mm.  Die Schärfentiefe und Grösse der Schärfeebene war mit den anderen, mir zur Verfügung stehenden Objektiven, nicht zu erreichen.

Weshalb das so ist weis ich nicht, mein Ansatz solche Probleme zu lösen ist nicht so sehr mathematisch als empirisch..  :shame:

Ich hab das mal in den Dofmaster eingegeben:

Subject distance  20 cm

Depth of field
Near limit  17 cm
Far limit  24.3 cm
Total  7.3 cm

In front of subject  3 cm (41%)
Behind subject  4.29 cm (59%)

Hyperfocal distance  108 cm
Circle of confusion  0.02 mm
Verstehe aber die Bedeutung des Ergebnisses nicht.
 

Aragorn

Well-known member
TK-FotoFreund schrieb:
Hy  :wink:

eine kleine Anmerkung kann ich mir jetzt doch nicht verkneifen.
ich habe noch keinen Schärfentieferechner gefunden, der einen ABM abfrägt. Es wird nur immer Brennweite und Entfernung abgefragt. Daraus resultiert die Schärfentiefe.
Wobei die Berechnung meines Wissens in extremen Weitwinkelbereich nicht mehr so genau ist.
Wobei hier auch wieder kritisch anzumerken ist, dass Makroobjektive (Auch extrem WW) oft zwei Linsenhauptebenen aufweisen um die großen ABM (bzw. WW) überhaupt realisieren zu können.

Grüße Thomas
Auch da sind die Berechnungen für mein Empfinden nicht ganz korrekt.
Nun aus Brennweite und Abstand resultiert ja schließlich der Abbildungsmaßstab.... und diese beiden Dinge sind in der Regel bekannt und können gemessen werden. Einen Abbildungsmaßstab zu bestimmen ist etwas schwieriger.
Was damit auch nur ausgedrückt werden soll wenn man den Abildungsmaßstab so betont ist, das es egal ist welche Brennweite man nimmt. Wenn der Abbildungsmaßstab gleich ist ist auch die Tiefenschärfe gleich! Allerdings muß man natürlich mit einem Weitwinkel dann für den gleichen Abbildungsmaßstab viel näher an das Motiv ran als mit einem Teleobjektiv.

Gruß
Markus
 

TK-FotoFreund

Well-known member
Hy Regine  :wink:

die Aussage ist doch toll von deinemProgramm.

Als erstes hats du die Aentfernung zum Objekt : 20 cm

Der Schärfetiefenbereich ist ein Schlauch (so kann man sich das vorstellen) der Schärfebereich fängt also bei near limit an und hört bei far limit auf.
In Front o. Sub. ist als die Tiefe des Bereichs der vor dem Objekt scharf ist und der Rest hinter dem Objekt.

Früher hat mein Vater mir immer gesagt. 1/3 Schärfe hast du vorne der Rest ist hinten.

Circle of Confusion ist vermutlich die Größe des Zerstreuungskreises für den Sensor.

Also bei WW hast du ja schon eine richtig gute Schärfentiefe. Und bei den großen Pilzen braucht man auch keinen großen ABM (der liegt irgendwo zwischen 1:8 und 1:10)
Das ist dann auch die Gefahr, das man bei zu großem Abstand schnell eine Schärfentiefe von  unendlich hat.

Grüße Thomas
 

TK-FotoFreund

Well-known member
Aragorn schrieb:
Nun aus Brennweite und Abstand resultiert ja schließlich der Abbildungsmaßstab.... und diese beiden Dinge sind in der Regel bekannt und können gemessen werden.
Hy Markus  :wink:

ja bei Objektiven mit nur einer Hauptebene Z (Linsenzentrum).

Makro haben um den ABM von 1:1 zu schaffen zwei Hauptebenen und können deshalb mit faktisch kürzeren Brennweiten auskommen als rechnerisch benötigt wird.
Beziehungsweise die Gegenstandsweite "g" ist kürzer als rechnerisch ermittelt.
Hab ich aus meinem neuen Buch über Makrofotografie. Ist zwar schwer verdauliche Kost aber Meag stark und viel Erklärungen drin.

Grüße Thomas
 

Marco Polo

Well-known member
Hallo erstmal

also ich kann dein Problem gut verstehen da ich auch grade von einer kompakten auf die 450D umgestiegen bin.
Einige Leute sagten hier das es da keine Tricks gibt um mehr Tiefenschaerfe zu erhalten, was so nicht ganz stimmt. Es gibt das sogenannte DFF Verfahren mit dem man auch im Makrobereich noch gute Tiefenschaerfen erreichen kann, allerdings erfordert das ein bewegunsloses Motiv, Mehrfachberlichtungen mit unterschiedlichen Fokuspunkten und ne ordentliche Portion Photoshop o.ae.
Hier gibt es ein tutorial dazu.
http://www.traumflieger.de/workshop/tiefenschaerfe/mehr_Tiefeschaerfe.php

Viele Gruesse
Marco
 

Rainer

Moderator
@Thomas

"ich habe noch keinen Schärfentieferechner gefunden, der einen ABM abfrägt. Es wird nur immer Brennweite und Entfernung abgefragt. Daraus resultiert die Schärfentiefe."

Der ABM wird nicht abgefragt, weil 1. die meisten Anwender nichts damit anfangen können und 2. sich aus der Entfernung und Brennweite der ABM zwingend ergibt.

Hier bei diesem Rechner

http://www.erik-krause.de/schaerfe.htm

wird übrigens der ABM mit ausgerechnet, der im konkreten Fall nach den Angaben von Regine bei  1:17 liegt. Sie hat übrigens die Blende nicht angegeben; mit Blende 5,6 passt es.

@Regine

Vorab: Maßstab 1:17 ist weit entfernt von den Maßstäben, um die es hier geht.

Ich weiß nicht, was du unter "Größe der Schärfeebene" verstehst. Wenn du damit den Bildausschnitt meinst, so wird er selbstverständlich bei gegebener Entfernung von der Brennweite bestimmt, denn es geht letztendlich um den Bildwinkel.

Du darfst nicht vergessen, dass du bei einer längeren Brennweite einen entsprechend größeren Abstand benötigst, um den Pilz in gleicher Größe (hier: Maßstab 1:17) zu fotografieren. Deshalb sind die Bilder unterschiedlich, denn es ändert sich ja die Perspektive. Vordergrund und Hintergrund sehen anders aus. Wenn man aber hergehen würde und wirklich die Schärfentiefe ausmessen würde, käme etwa das Gleiche heraus. Um das experimentell zu verifiziern, muss braucht man allerdings eine Versuchanordnung, die für alle Brennweiten reproduzierbar ist (schräggestelltes Lineal z.B.). Und wie gesagt: der Abstand wird ab Sensorebene gemessen.

Und noch ein Hinweis: das Rechenergebnis hängt vom eingestellten Zerstreuungskreisdurchmesser ab ("circle of confusion")

Mir geht es auch nicht darum, ob bei Maßstab 1:1 und Blende xy die Schärfentiefe 1 mm oder 1,1 mm beträgt, sondern um die Größenordnungen und im konkreten Fall darum, das Christine nicht versuchen sollte, dem Apfel mit dem Weitwinkel auf die Pelle zu rücken - mit dem Ziel, eine signifikant größere Schärfentiefe zu bekommen.

Gruß

Rainer
 

Rainer

Moderator
Ergänzung zu

Rainer schrieb:
sich aus der Entfernung und Brennweite der ABM zwingend ergibt.
Mit dem modernen innenfokussierten Objektivkonstruktionen hat man natürlich ein Problem, denn mit dem Aufnahmeabstand ändert sich die Brennweite.

Beim guten alten Canon FD 4/200 macro bekam man noch eine Tabelle mitgeliefert, die darauf hingewiesen hat. Bei 1:1 beträgt die Brennweite nur noch 140 mm.

@Thomas

Ist es das, was du mit den zwei Hauptebenen meinst?

 

TK-FotoFreund

Well-known member
Rainer schrieb:
@Thomas
Ist es das, was du mit den zwei Hauptebenen meinst?
hy Rainer  :wink:

jo das ist genau der Effekt. Um die großen ABM hinzubekommen (aber uch um die Baugröße klein zu halten) hat man zwei Hauptebenen eingeführt. Normalerweise ist die Hauptebene "Z" Die Brennweite (Abstand "Z" zu Sensor) dieses Mass wird auch bei Zoom verändert um die BW zu ändern. Bei zwei solchen Z & Z' kann man dann praktisch die Brennweite nochmal anderst beeinflussen und ganz cool der resultierende ABM geht auf 1:1.

Das schwer verdaulicher Tobak und bin grad erst am verdauen. Aber das mit den zwei BW-Achsen konnt ich mir gut merken.

Grüße Thomas
 

ruzega

Well-known member
Hi!
Ihr habt mich ein bißchen auf "einen halben Meter samt Hut" gestutzt. Trotzdem lese ich aus allen Beiträgen heraus, daß der einzige Weg zu mehr Tiefenschärfe für mich derzeit nur über bessere und beste Beleuchtung führt. Werde das jetzt einmal versuchen und hoffe ggf.bei euch dann wieder Tipps zu bekommen.
Danke
Christina
 
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