Plau Kirche

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Regine

Guest
Sakralbauten sind kein Heimspiel für mich, daher möchte ich Euch bitten mir möglichst Tipps zu geben, wie es besser ginge. Ich habe mich um einen zentralen Standpunkt bemüht - dennoch ist die richtige Perspektive ganz schön schwierig zu finden.

Das gewaltig hohe Kirchenschiff war auf den Fotos schliesslich perspektivisch stark verzeichnet. Auf der einen Seite ist die Kirche "hell", auf der anderen standen tiefe Schatten.  Ich bin mir nicht sicher, welche Perspektive die bessere ist. Das bunte Fensterglas hat ganz besonders auf einem Foto sehr bunte Farbflecken hinterlassen. Aufnahmen eines Kirchenschiffs dürften wohl High Noon am besten sein - oder?

Die Kirche steht in Plau am See.

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TK-FotoFreund

Well-known member
Hy Regine  :wink:

das ist ein Problem der Amateurfotografie. Die Profis machen da quasi Mehrfachbelichtung. Mit speziellen Strahlen wird immer ein Stück ausgeleuchtet, bis alles gleichmäßig beleuchtet ist. hab da mal was drüber gelesen.

Aber für die Verhältnisse hast du meine ich gute Fotos hinbekommen.  :up: :hut:

Beim ersten Bild meine ich hättest du etwas weiter nach vorne gehen können. Dann wäre der Schattenbereich nicht so groß. Der Bildwinkel wäre natürlich etwas ganz anderes. DAs ist halt dann die Frage auf was man Wert legt.

Grüße Thomas
 
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datwilli

Guest
Hallo Regine,
Kirchen zu fotografieren inst keine leichte Aufgabe.
Zuerst einmal, deine Bilder sind nicht schlecht. Mit meinem laienhaften Verständnis habe ich doch einige Anmerkungen.

Zu Bild 2:

Deine Kamera hat Schwierigkeiten, eine ausgewogene Belichtung zu ermitteln. Das ist kein Fehler der Kamera, sondern ein fotografisches Problem. Nickeliger Weise findet  der Belichtungsmesser auf die hellste Lichtquelle. Das ist bei deinem Bild die Türe. Dadurch sind aber die dunkleren Partien zu dunkel. Würdest du auf die dunklen Teile belichten. wären andere Teile überbelichtet. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Dieses Problem kann mann nur mit einer sorgfältigen Ausleuchtung hinkriegen. Nimm also beim nächsten Mal ausreichend Scheinwerfer mit
Man kann aber hinterher mit einem Bildbearbeitungsprogramm noch etwas rausholen. Ich hab mal etwas mit Fotoshop versucht: Die Tiefen sind etwas aufgehellt. Verzeih mir die etwas schluderige Arbeit, sowas erfordert etwas Zeit.

Zu Bild 3:

Hier hast du eindeutig einen zu niedrigen Standpunkt gewählt. Ob es anders möglich gewesen wäre weiß ich nicht. Bei Aufnahmen in Kirchen sollte die Kamera parallel zum Boden gehalten  werden.  Sonst hast du stark "stürzende Linien".  Ob du das so haben willst, und dieses als gestalterisches Element einsetzt, musst du selbst entscheiden. Ich habe das Bild mai auf die Schnelle grade gezogen. Dabei geht immer etwas vom Bild verloren. Das Lüftungsgitter auf dem Boden könnte man noch etwas abschneiden.

Bitte verstehe meine Anmerkungen nicht als Meckerei. Sie sind nur als Denkanstoß gemeint.
 

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Regine

Guest
Hallo Thomas und Willi,
vielen Dank für Eure Kommentare, sie sind sehr hilfreich für mich.

Willi während Du den Beitrag geschrieben hast, habe ich mich im Photoshop Elements auch nochmal dran gemacht und partiell aufgehellt, wenn auch nicht so kräftig wie Du. So gefällt es mir auch schon deutlich besser.

Was Du mit dem Altarraum noch gemacht hast muss ich mir erstmal in Ruhe anschauen - an dem habe ich schon ziemlich herumgeschoben aber Deine Version wirkt auf Anhieb "gerader" - ah, ich glaube ich hab es jetzt, so geht das, oder?

Das richtige hingucken muss ich noch  mehr üben.

[gelöscht durch Administrator]
 

faolchu

Well-known member
Mit dem Aufhellen muß man es nicht übertreiben. Die weniger hellen Versionen von Regine gefallen mir auch besser. Die Perspektive, gerade beim Altar, sollte man auch nicht zu stark korrigieren. Richtet man die Linien ganz gerade aus, kippen diese optisch schon wieder nach außen. Etwas weniger ist hier mehr.

Im Prinzip sind die Fotos schon recht gut. Eine zentrale Possition ist aber nicht immer gut und die Größe oder Weite darzustellen. In einer Diagonale wirkt die Größe besser.
Auch die niedrige Aufnahmepossition ist nicht immer so gut. Etwas weniger Fußboden wäre hier sicher besser. Wenn kein Stativ dabei ist dann die Kamera z.B. auf den Bänken auflegen und eine schrägere Perspektive bewusst verwenden oder in Kauf nehmen.


Die Belichtung ist in Kirchen aber nie einfach, für einen Blitz zum Aufhellen zu groß und Lampen zu aufwenig. Gut wäre ein HDR erstellen oder mehrere Aufnahmen machen, übereinander legen und die passend belichteten Stellen per Ebenenmaske freilegen.

Zur Aufnahme wären dann sicher die Abendstunden und eventuell eine leichte Bewölkung gut. es kommt aber auch darauf an welchen Effekt man erzielen möchte.

 
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datwilli

Guest
übereinander legen und die passend belichteten Stellen per Ebenenmaske freilegen.
Ich weiß nicht, welche Möglichkeiten diesbezüglich in Photoshop elements vorhanden sind.
Ich habe das Bild auch nicht aufhgehellt. indem ich die Grundhelligkeit angehoben habe. Ich habe nur die Tiefen, d.h. die dunklen Stellen heller gemacht. War vielleicht ein wenig zu viel. :shame:
 
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Regine

Guest
Hallo Willi,
war ja auch nur eine Demo von Dir für mich gemacht - jedenfalls hat mir Deine Bearbeitung schon weiter geholfen, ganz besonders bei dem Altarbild.  Ich finde es sehr nett dass Du Dir meinetwegen die Mühe gemacht hast , dadurch konnte ich das dann auch gut sehen und nacharbeiten.

@Faolchu - die Idee, mal diagonal oder schräg zu fotografieren werde ich beim nächsten Mal umsetzen, mal sehen wie das wird. Danke für den Tipp!
 
J

Jo.PinX

Guest
Hi Regine, mir gefallen die Aufnahmen sehr gut. Da die Lichtverhälnisse in solchen Räumlichkeiten fast immer sehr schwierig sind, finde ich die Aufnahmen sehr gelungen, spiegeln sie doch auch die Wirklichkeit besser wieder, wie perfekt ausgeleuchtete Aufnahmen. . . wobei man auch über den Anteil an dunklen Bereichen geteilter Meinung sein kann. Um solche Lichtunterschiede zu dämpfen bietet sich eine Belichtungsreihe an, die Deine Kamera sicherlich auch kann . . . und dann läßt sich daraus durch Zusammenfügen der Aufnahmen sicher eine angemessene Bildoptimierung gestalten. . . wenn man es denn brauchen sollte!
Liebe Grüße, Jo.
 
R

Regine

Guest
Danke für den Kommentar und den Tipp, Jo. Ja klar, die Kamera kann Belichtungsreihen, darauf bin ich aber gar nicht gekommen - beim nächsten Mal mache ich das aber garantiert!
 
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datwilli

Guest
Gern geschehen. Noch'n Tipp

Ich gehe bis an die Rückwand oder bis zu einer Säule. Die Kamera auf Zeitautomatik stelle,  weit abblenden und sie hoch über dem Kopf an die Wand drücken.(Taschentuch dazwischen wegen Kratzer am Gehäuse).  Wenn ich dann auslöse kommen lange Zeiten heraus. Aber die Kamera kann ja nicht wackeln. (außer bei Erdbeben) Auf diese Weise bekomme ich auch in stockdusteren Kirchen ganz prima Bilder.


Mein Bild ist so entstanden
 

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digilux

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Hallo Regine,
ja, das ist schwieriges Licht. Ich habe mit so was die besten Erfahrungen gemacht, wenn ich an einem diesigen Tag mit bedecktem, aber recht hellen Himmel dabei ging. Wenn Du etwas weniger Licht hast, das aber gleichmäßig, kannst Du die Kamera auf dem Stativ (das dann unverzichtbar ist...) ja ruhig etwas länger stehen lassen.
Oft hast Du in Kirchen eine sehr helle und eine recht dunkle Seite. Da habe ich schon recht erfolgreich vom Stativ 2 deckungsgleiche Bilder gemacht (verschieden belichtet), in PS die aufeinander gelegt und die besseren Hälften zu einem Bild zusammengefügt mit ner Ebenenmaske (Verlauf). Wenns schwieriger ist gehts so, wie Willi beschrieben hat: Lichter und Tiefen separat bearbeiten - ist aber aufwändiger.

Bei Bild drei war mir auch sehr die tiefe Perspektive aufgefallen. Die Treppe zum Chorraum hätte ich weggelassen (oder höchstens eine Stufe gelassen...) um dafür von der Decke mehr aufs Bild zu kriegen. Aber hinterher kann man gut reden... :shutup:

LG Lüder
 
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Regine

Guest
Hallo Lüder,
danke für den Input, ich werde es mal versuchen. Das schöne Bodengitter hatte mir sehr gut gefallen aber vielleicht war ich da zu kurzsichtig - beim nächsten Mal mache ich, falls möglich, entschieden viel mehr Fotos, Belichtungsreihen und nehme das Stativ mit. Schauen wir mal ob es besser wird. Jetzt habe ich die Tiefen, wo vorhanden und störend, maskiert und aufgehellt - mehr Chancen gab es diesmal nicht für die paar Fotos.
 
R

Regine

Guest
datwilli schrieb:
Gern geschehen. Noch'n Tipp

Ich gehe bis an die Rückwand oder bis zu einer Säule. Die Kamera auf Zeitautomatik stelle,  weit abblenden und sie hoch über dem Kopf an die Wand drücken.(Taschentuch dazwischen wegen Kratzer am Gehäuse).  Wenn ich dann auslöse kommen lange Zeiten heraus. Aber die Kamera kann ja nicht wackeln. (außer bei Erdbeben) Auf diese Weise bekomme ich auch in stockdusteren Kirchen ganz prima Bilder.


Mein Bild ist so entstanden
Hallo Willi - Deinen Beitrag hatte ich vorhin gar nicht gesehen - danke dafür! Das sind ganz ausgezeichnete Aufnahmen! Habt Ihr schon mal was von einem Kettenstativ gehört? Das scheint mir auch eine gute und leicht transportierbare Lösung zu sein.

 
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datwilli

Guest
Habt Ihr schon mal was von einem Kettenstativ gehört?
So was ähnliches hab ich auch. Ein Stück feste Schnur, abgemessen auf ein Dreieck : Linker Fuß, rechter Fuß, und dann über das Objektiv. Klappt Prima, ist leicht und macht keine Kratzer.
 
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Regine

Guest
Da soll man erstmal drauf kommen! Mir gefällt die Lösung weil man das Teil nicht schleppen muss - und es ist jederzeit überall einsetzbar.  :up:
 
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Anja_01

Guest
Einfach kurz danke für diesen interessanten Thread. Ich mache auch oft Aufnahmen in Kirchen und konnte hier viel für mich rausholen!
 
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datwilli

Guest
Es gibt noch eine andere Lösung: Man besorgt sich eine Schraube, die in das Stativgewinde passt. Die befestigt man an 2 feste Schnüre, die an dem unteren Ende Schlaufen für die Füsse haben. Das gibt auch eine stabile 3-Punkthaltung. Kann man auch mit Ketten machen. Wiegt aber mehr und verkratzt die Geräte leichter.

Nu bastelt mal schön. ;D
 
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Regine

Guest
Guck mal hier, Willi: http://www.hr-online.de/website/fernsehen/sendungen/index.jsp?rubrik=22664&key=standard_document_35019974&mediakey=fs/dingsvomdach/20080818_kettenstativ&type=v

Ich habe ja so ein Teil für die Kamera, mit dem man es an das Stativ schrauben kann, da hängt auch so eine Metallöse dran an der man problemlos eine Schnur befestigen kann. Man braucht ja dann eigentlich nur ein Knäuel Paketschnur für den Fall der Fälle..
 

faolchu

Well-known member
Das geht viel einfacher, macht eine Schlaufe an die Schnur und zieht diese um das Objektiv fest. Als Schnur macht sich stabile Nylonschur aus dem Baumarkt gut. Zum drauftreten bindet eine größere Unterlegscheibe an das andere Ende.

 

Falkner

Member
Für diese Art der Motive habe ich auch sehr viel übrig, sehr schön
gezeigt mit guten Erklärungen für den Betrachter.
Lg Falkner!
 
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