Wie komme ich zu guten Digitalscans meiner Bilder?

B

Barthimaues

Guest
Hallo zusammen !

Ich gebe zu, dass der Titel dieses Themas nicht so richtig ins Analog Forum passt, jedoch ist mir kein besserer eingefallen. Ich mache meine Fotos mit einer alten Revueflex 3000SL Spiegelreflexkamera und Festobjektiven. Mit der Qualität der Bilder bin ich wirklich sehr zufrieden, jedoch müsste ich aufgrund der Festbrennweiten der Objektive den Bildausschnitt oftmals im nachhinein neu wählen. Wenn ich nun jedoch die Papierausdrucke (von MediaMarkt) einscanne (1200dpi) und einen Ausschnitt des Bildes vergrößere Stoße ich sehr schnell an die Grenzen der Körnung des Papiers und das Bild sieht nicht mehr schön aus. Natürlich kann man sich auch gleich FotoCDs anfertigen lassen, jedoch bin ich mir nicht sicher, ob die Qualität dieser Scans besser ist und ausserdem bekommt man die CD auch nur, wenn man auch Papierbilder bestellt. Auf Dauer geht das stark an die finanziellen Mittel. Leider habe ich auch keine Dunkelkammer, um die Bilder optisch zu vergrößern ^^ Hat jemand einen Tipp für mich?

Vielen dank schonmal
 

Rainer

Moderator
Ganz kurz, da das Thema schon mehrfach besprochen wurde (Forensuche --> Filmscanner)

Papierbilder werden mit 300 dpi ausbelichtet; mit 1200 ppi Scanauflösung schießt du mit Kanonen auf Tauben.

Die Foto-CDs taugen nicht viel.

Die einzige vernünftige Lösung ist ein Filmscanner. Auf www.filmscanner.info kannst du dich ausgiebig informieren.

Bei geringeren Ansprüchen tut es auch ein Flachbettscanner mit Durchlichteinheit wie z.B. der Canon 8600F (ab 170 Euro). Wenn man bedenkt, dass Photoshop Elements 5 mitgeliefert wird, ist der Preis sehr günstig. Epson hat aber auch gute Geräte.

Gruß

Rainer
 
D

digilux

Guest
Hallo Barthimaues,
sei erst mal willkommen hier im Forum!
Meine Frage wäre erst mal, was Du mit den Bildern hinterher machen willst: Papierausdrucke, ins Internet stellen...? Davon hängt letztlich ab, mit welcher Auflösung ein scan sinnvoll ist. Deine 1200 dpi erscheinen mir recht hoch.
Für einen sehr guten Farbausdruck brauchst Du 300dpi, für den Bildschirm gar nur 72 dpi.
Wenn Du also ein Bild einscannst, um etwa die Hälfte als "überflüssigen" Rand abzuschneiden, bist Du mit 600 dpi gut bedient, wenn Du das Ergebnis wieder in der Größe des Originals ausdrucken willst.
Manchmal lohnt es sich auch, mit der Einstellung etwas zu experimentieren. Ich hatte schon Probleme mit Moiree, die ich durch veränderte dpi-Einstellungen fast beseitigen konnte...
Ein Papierbild ist immer ein Abzug vom Negativ, der an das Original nicht herankommt. Wenn Du die Möglichkeit hast, würde ich immer von Negativ scannen; das erfordert allerdings einen höherwertigen scanner mit höherer Auflösung; aber für den anspruchsvollen Hausgebrauch tun es die aktuellen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit z.b. von Canon durchaus - ich habe den 8400f und bin ganz zufrieden damit (Negativ oder Dia-scan). Andere Hersteller kenne ich da nicht so gut, da wird es vergleichbares geben.
Ich würde vom Negativscan bessere Qualität erwarten, als vom Papierabzug-scan.

LG Lüder

Edit: Man soll während des Tippens nicht telefonieren - das nutzt Rainer schamlos aus und überholt einen wieder  :wink: ;D :wink: ;D :wink: ;D :wink:
 
B

Barthimaeus

Guest
Vielen dank für die beiden Antworten. Ich möchte von den digitalisierten, nachbearbeiteten Bildern dann im Fotogeschäft Abzüge machen lassen. Weil alledings durchaus auch mal ein Posterformat rauskommen soll sind 600DPI + Nachbearbeitung etwas wenig, oder? Leider kommt ein Durchlichtscanner für mich noch nicht in Frage, da ich noch Schüler bin und mein Taschengeld für derartige Investitionen noch nicht reicht.
Schade eigentlich, aber trotzdem vielen dank
 

Rainer

Moderator
Barthimaeus schrieb:
Weil alledings durchaus auch mal ein Posterformat rauskommen soll sind 600DPI + Nachbearbeitung etwas wenig, oder?
Wenn die Ausbelichtung nur 300 dpi hat, kannst du im Scanner einstellen was du willst - alles über 300 dpi vergrößert nur die Dateigröße. Du kannst damit keine zusätzlichen Details herbeizaubern.

Wenn du keinen Scanner kaufen kannst, wende dich an einen Dienstleister, der hochauflösende Scans von deinen Negativen macht. Der Betreiber der von mir verlinkten Webseite macht das, aber auch der ein oder andere Fotohändler mit einer Fuji Frontier-Maschine oder ähnlich (Stundenlabor).

Gruß

Rainer
 
B

Barthimaeus

Guest
Gut, vielen dank für den Tip - ich werd mal schaun was es dort kostet. Weiss jemand, ob man sich bei Photo Porst Negative einscannen lassen kann?
 

Rainer

Moderator
Jeder Händler, der unter dem Namen "Photo Porst" verkauft, ist selbstständig. Der Name steht nur noch für ein Franchise-System. Photo Porst in Berlin hat also mit Photo-Porst in Köln nichts gemeinsam außer der Firmierung (Städtenamen frei erfunden).

Du wirst also deinen Porst-Händler schon selber fragen müssen.

Die Kosten sind (siehe Preisliste filmscanner.info) vermutlich abhängig von der Auflösung. Unter 2000 ppi solltest du nichts akzeptieren. Besser sind um die 3000 ppi.

Das Maximum liegt bei 4000 ppi, was aber nur lohnt, wenn die Negative erstklassig sind (Spitzenobjektiv, hochauflösender Film, kein Verwackler, präzise fokussiert). Ich erwähne das, weil ich selber nach 'zig Jahren Diafotografie (nicht ohne gewisse Ansprüche) feststellen musste, dass viele Dias diesen Ansprüchen nicht genügen. Bei der Projektion hat man großzügig darüber hinweg gesehen, erst beim Scannen am eigenen PC werden bei der Betrachtung am Bildschirm die Schwächen offensichtlich.

Gruß

Rainer
 
So, ich hab jetzt mal ein Beispielbild auf 300 dpi eingescannt. Ich habe noch keinerlei Nachbearbeitungsversuche unternommen. Das einzige was ich getan habe ist, dass ich es mit GIMP auf höchster Qualität in jpg kodiert habe und die Gesichter unkenntlich gemacht habe.

http://www.barthimaeus.dyndns.org/img1.jpg

Wenn ihr euch das Bild anschaut werdet ihr allerdings auf den braunen Jacken etwas sehen, dass wie vertikale Streifen aussieht. Woran leigt das? Der Scanner ist ein HP Photosmart C7280 All-In-One.
 

Geier0815

Well-known member
Wenn ich das richtig sehe, ist das der Moire-Effekt. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Moir%C3%A9-Effekt . Vielleicht wird es besser wenn Du das Bild gerade in den Scanner einlegst? Ansonsten hast Du Staub am bzw. im Scanner, was man an diesen kleinen Lichtpunkten im Bild sieht.
Von deinem Scanner kannst Du keine Wunder erwarten, nicht umsonst sind die entsprechenden Scanner so teuer. Bei deinem Bild kannst Du versuchen mit dem Gaußschen Weichzeichner noch etwas zu retten. Desweiteren solltest Du Bilder direkt aus Gimp scannen und entweder als psd, tiff oder xcf speichern. Erst nach der fertigen Bearbeitung kannst Du sie als jpeg speichern, wobei ich png bevorzuge, da es verlustfrei komprimiert. http://de.wikipedia.org/wiki/PNG
 
Mit gerade eingelegtem Bild wird es tatsächlich (geringfügig)  besser. Der Gaußsche Weichzeichner macht das geamte Bild extrem unscharf. Dadurch sind gerade die Gesichter nicht mehr ansehnlich :( Was kann man da machen? Ein totaler Billig-Scanner ist es ja auch nicht.
 

Rainer

Moderator
Barthimaeus schrieb:
Ein totaler Billig-Scanner ist es ja auch nicht.
Das hat damit nichts zu tun. Die Fotos werden heutzutage mit Laser belichtet, so kommt es zu einer Rasterstruktur. Diese wird mit der Rasterstruktur des Scanners überlagert, was zu Moiree-Effekten führt. Man könnte sagen, die genauer der Scanner arbeitet, um so stärker der Effekt. Mit Papierabzügen aus der eigenen Dunkelkammer hättest du kein Problem.

Die besseren Scanprogramme haben eine Einstellung, um den Effekt zu dämpfen.

Wenn das bei deinem Scanner nicht der Fall ist, hilft tatsächlich nur Herr Gauß. Man kann aber den Filter einstellen (Radius, Stärke). Versuche es mit ganz kleinen Werten. Anschließend muss man allerdings wieder mit USM (Unscharf maskieren) nacharbeiten.

Welchen Scanner hast du? Wie nenntsich das Scanprogramm (der Treiber)?

Gruß

Rainer
 

Geier0815

Well-known member
@ Rainer,

wenn es vom Laserbelichten käme, wäre es gleichmäßig auf das gesamte Bild verteilt und würde bei jedem Scan eines ausbelichteten Bildes auftreten. Ist aber nicht gleichmäßig verteilt, zumindest nicht so stark ausgeprägt. Von daher vermute ich eine Struktur in der Jacke die diesen Effekt verursacht.

@ Barthimaues ,

sorry wenn ich das mal so direkt schreibe, aber wenn alle deine Scans so aussehen, solltest Du dir ehrlich überlegen einen anderen Scanner zu kaufen. Selbst mein uralter Canon N670U liefert deutlich bessere Scans von ausbelichteten Fotos. www.geier0815.de/Bilder/Rose.jpg nur als Beispiel. Das Bild mit 100% Qualität jpg-komprimiert. Du siehst allerdings das wesentlich weniger "Rattermarken" vorhanden sind. Während dein Bild aussieht als wäre es mit einem Farbtintendrucker gemacht worden.
Es kann aber auch sein das Du zu stark komprimierst. Hast Du gerade im Wald diese Absatzbildung auch wenn Du das Bild direkt vom Scanner in Gimp rein holst?
 
Dieser Scan habe ich mit Gimp->Holen->Scanner/Kamera erstellt. Allerdings scannt trotzdem nicht Gimp selbst, sondern die HP Scansoftware (hp scanning), die sich dann automatisch startet und das eingescannte Bild letztendlich an Gimp übergibt. Der Scanner ist übrigens maximal 2 Wochen alt.

http://www.ciao.de/HP_Photosmart_C7280_All_in_One__7708830

Das ist er. Das Bild sah übrigens schon VOR dem komprimieren so aus.
 

Geier0815

Well-known member
Wenn ich http://www.foto-faq.de/forum/m42-zoom-objektive-t9940.0.html;msg9965240#msg9965240 lese, kommt mir der Verdacht das Du meinen Post an Rainer nicht gelesen hast. Ich vermute das der moire-effekt eben durch die Jacken kommt.
Von daher wäre es schön wenn Du mal ein anderes Bild (wichtig: anderes Motiv) scannst und uns zeigst. Dann kann man vielleicht schon sagen ob der Effekt durch die Jacken kommt oder durch die Belichtung.

Das die Scanqualität so mies ist, kann am Treiber oder eben an der Hardware liegen. Beides wäre ein Grund den Scanner zu reklamieren, gerade weil er erst 2 Wochen alt ist. Vorher könnte man noch schauen ob es einen neueren Treiber gibt oder Du Einstellungen übersehen hast.
 

Rainer

Moderator
Jetzt konnte ich das Bild mit den Jacken herunterladen.

Das ist kein Moiree!

Moiree sieht anders aus (--> http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Jacke.mit.Moiremuster.png)

Man sieht die waagerechten Streifen (Banding) in allen dunklen Bereichen (oben in den Tannen, in den Haaren der Person rechts). Entweder ist der Scanner defekt oder der Scantreiber hat eine Macke.

Alles unter der Voraussetzung, dass die Abzüge völlig in Ordnung sind. Deshalb würde ich diese nochmal unter einer sehr hellen Lampe genau ansehen.

Gruß

Rainer
 
http://www.barthimaeus.dyndns.org/img2.png

Dieses war eigentlich als Weihnachtskarte gedacht.

So, dieses Bild wurde ebenfalls mit 300DPI und den selben Einstellungen gescannt. Auch hier sind in den dunklen Bereichen die vertikalen Streifen zu erkennen. Das Original weist diese auch unter stärkerem Licht nicht auf.

p.s.: Sind die weißen Pünktchen an einigen Stellen im Bild Staubkörner auf dem Objektiv?
 

Rainer

Moderator
Ich würde eine weitere Scanvorlage benutzen, um 100%-ig den Scanner als Fehlerquelle zu identifizieren. Z.B. ein selbst gemaltes Bild (Deckfarben) mit viel dunklen Bereichen. Das kann Kleckserei sein - der künstlerische Anspruch spielt keine Rolle. Und zwar deshalb, weil eine solche Vorlage frei ist von jeder Art Rasterung (deshalb darf die Vorlage auch nichts gedrucktes sein). Der Hersteller bzw. der Verkäufer des Scanners kann sich dann nicht auf Fehler in der Vorlage herausreden.

Mit diesem Scanergebnis reklamierst du dann den Scanner.

Die Frage nach den weißen Pünktchen kannst du dir selber beantworten, wenn du ein wenig nachdenkst.

Staub auf dem Kameraobjektiv würde das einfallende Lichteinfall abschatten --> es müßten dunkle Punkte sein, die auch schon auf dem Papierbild zu sehen wären.

Abgesehen davon: Staub auf dem Objektiv liegt sehr weit außerhalb der Schärfebene. Eine scharfe Abbildung ist nicht möglich.

Staub auf dem Papierbild oder auf der Glasplatte des Scanners verursacht dagegen helle scharf umrissene Reflektionen. Das ist einbekanntes Problem beim Scannen. Manche Scanner haben deshalb eine mehr oder weniger wirksame Stauberkennung, die man bei Bedarf zuschalten kann.

Gruß

Rainer
 
www.barthimaeus.dyndns.org/img3.png

"Das kann Kleckserei sein - der künstlerische Anspruch spielt keine Rolle"

Ich kann auf meinem wunderbaren Kunstwerk die Vertikalen leider nicht erkennen. Bedeutet dass, das es doch an den Bildern liegt? Sollte ich mich villeicht von MediaMarkt distanzieren und lieber zu einem anderen Entwickler wechseln?
 

Rainer

Moderator
Barthimaeus schrieb:
Ich kann auf meinem wunderbaren Kunstwerk die Vertikalen leider nicht erkennen. Bedeutet dass, das es doch an den Bildern liegt?
Durchaus denkbar. Schau dir die dunklen Bereiche mal mit einer starken Lupe an. Das 50er Standardobjektiv deiner SLR eignet sich auch dafür (Auge an Frontlinse).

Frage beim Mediamarkt, wo er entwickeln läßt. Ich tippe auf CeWe. Wenn meine Vermutung richtig ist, bring deine Bilder beim nächsten Mal zu DM (Drogeriekette). Die haben Fuji als Partner (jedenfalls hier in unserer Gegend).

Wenn du willst und du den Aufwand des Verschickens nicht scheust, schaue ich mir deine Bilder auch an und mache einen Scan auf meinem Canon 8400F.

Gruß

Rainer
 
@Rainer: Vielen, vielen dank für das nette Angebot, aber ich werd erstmal schaun, obs bei dm besser ist.

Sooo - ich hab das Foto jetzt mal mit meinem Normalobjektiv untersucht. Das Bild ist komplett voll mit Linien und Rastern, die beim normalen Hinsehen nicht auffallen. ALLLESSS VOLL! Kein Wunder  -> da liefert dein Canon 8000F vermutlich auch keine besseren Scanns von.
 
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