Erste Portraitaufnahmen

Olli

Well-known member
Hi,

ich wurde von einer Bekannten gefragt, ob ich nicht ein paar Fotos von ihr machen würde.
Nun habe ich schon im Heimstudio ein paar Portraits gemacht, aber ich hätte dennoch gerne ein paar Tipps.
Hier erst einmal die Ausrüstung:
40-150er Tele mit 3.5 als Offenblende bei 40mm, was an Brennweite bei Cropfaktor 2 ja auch schon fast reichen dürfte. Ist nicht die Offenblende, die ich gerne hätte, aber o.k.
Womit wir gleich zu der ersten Frage kommen. Warum sagt man oft, dass bei Portraits 90mm kb-äquivalent am besten wären? Perspektivische Verzerrungen beim Weitwinkel leuchten mir noch ein, aber wo ist der Unterschied, ob ich nun 80, 90 oder 100mm nehme?
Für die junge Frau ist es allerdings auch das erste Mal, daher hätte ich auch hier gerne ein paar Tipps. Klar soll sie mir erst einmal sagen, was sie gerne hätte. Aber wenn ich ein paar Beispiele präsentiere von Bildern, die ich so im Netz gefunden habe, kann das sicher auch nur hilfreich sein, oder? Hat vielleicht jemand auch eine Idee, was im Moment bei Indoor so modern ist?
Als Beleuchtung stehen übrigens 2 x 500 Watt-Baustellenstrahler zur Verfügung. Sollte das Zimmer ein großes Fenster haben, werde ich versuchen, darauf zu verzichten. Des weiteren noch ein Aufsteckblitz Leitzahl 36.
Ich bin erst einmal für jeden Tipp dankbar.

Gruß
Olli
 
J

Jo.PinX

Guest
Vielleicht hilft Dir dieses Tutorial irgendwie weiter?
http://www.fotografr.de/fotografie/portraitfotografie/studioportrait-fur-absolute-anfanger/

Ansonsten gibt es unter dem Suchbegriff "Portraitfotografie Tutorial" sicherlich mehr zu lesen, als man überhaupt verarbeiten kann.

Grüße, Jo.
 

Olli

Well-known member
Hi Jo,

der Artikel ist auf alle Fälle schon einmal super interessant. Aber vielleicht hat ja doch eher der nicht Profifotograf von Nebenan Tipps für mich.

Gruß
Olli
 
D

digilux

Guest
Hallo Olli,
Bei Farbaufnahmen geht das Licht vom Fenster (Tageslicht) nicht mit dem der Strahler zusammen, das gibt Mischlicht (Kunst- und Tageslicht) das Du nicht ausgeglichen kriegst. Entweder EIN Licht, oder sw-Aufnahmen, bei denen die Lichttemperatur nicht zum Tragen kommt. SW-Portrait hat ja auch was. In so ner improvisierten Situation kann das die edle Rettung darstellen.
Die Wirkung des leichten Teles (etwa 80 - 120mm KB) ist sehr konzentriert auf das Hauptmotiv, weshalb das 85er die klassische Festbrennweite für Portrait ist. Was nicht heißt, daß alle anderen Brennweiten nicht gehen. ERlaubt ist, was gefällt und: alles geht, was zu einem guten Ergebnis führt. Immerhin: Je mehr Tele, desto mehr Platz brauchst Du auch, und das ist in der Wohnung nun mal knapp.

Bucht doch das erste Treffen unter "Versuchsaufnahmen", und verabredet gleich einen weiteren Termin - dann nehmt Ihr für Euch beide den STress da raus. Sie meint nicht,  das perfekte Model sein zu müssen, und Du darfst der Anfänger in der Sache sein. Habt einfach Spaß an der Sache und seht, was für Bilder sich ergeben. Wenn sie einverstanden ist, kannst du  das eine oder andere hier zeigen, dann können wir über Verbesserungen reden - sofern das nötig ist  ;D

LG Lüder
 

Olli

Well-known member
Hi digilux,

ohne Modelrelease werde ich mir den Stress eh nicht antun, so eine gute Bekannte ist sie dann doch nicht :)
Ne ernsthaft, dass habe ich im Vorfeld schon abgesprochen. Die Rechte daran bekomme ich. Aber das mit dem Probeshooting und dem Testlauf ist vielleicht keine schlechte Idee. Auch die s/w-Aufnahme kommt in Betracht. Wie gefährlich ist Mischlicht denn, wenn ich im RAW fotografiere, es geht dabei doch um den Weissabgleich, der durcheinander gerät, oder?

Gruß
Olli
 

Rainer

Moderator
Olli schrieb:
Wie gefährlich ist Mischlicht denn, wenn ich im RAW fotografiere, es geht dabei doch um den Weissabgleich, der durcheinander gerät, oder?
Genau. Und Mischlicht bleibt gefährlich, auch wenn du in RAW fotografierst. Es ist kein eindeutiger Weissabgleich möglich, d.h. irgendwo bleibt immer ein Farbstich.

Gruß

Rainer
 
D

digilux

Guest
Rainer sagt es: RAW oder JPEG ist Wurscht, Du arbeitest mit zwei verschiedenen Lichttemperaturen, kannst aber den Weißabgleich nur auf eine Temperatur einstellen (und selbst wenn Du zwei einstellen könntest, wüsste die Kamera ja noch nicht, für welchen Pixel welche gelten sollte...)
Man kann so Mischlicht gezielt einsetzen (Kerzenlicht für die romantische Stimmung...) in der Regel aber ist es eine Katastrophe und auch in Photoshop kriegst Du das nicht ganz korrigiert - bleibt nur: SW.

Bin gespannt, was bei Eurem shooting rauskommt!
LG Lüder
 

Marco Polo

Well-known member
Ich habe mit Mischlicht auch schon schlechte Erfahrungen gemacht beim Passfoto selbst schiessen.
Wie man an diesem Bild hier sehen kann, ergab sich ein Gruenstich an den seitlichen Gesichtspartien weil diese von Lampen mit einer anderen Farbtemperatur beleuchtet wurden als die Frontpartie. Obwohl es ein RAW ist, konnte ich dieses nicht per Weissabgleich verbessern.

Gruesse

Marco
 

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faolchu

Well-known member
Im Prinzip ist das Bild nicht schlecht. Das Bild hat aber eine ziemlich starke Sättigung. Bei weniger Sättigung im Bereich der Hautottöne würde es viel natürlicher wirken.
Etwas störender ist der Schatten unter dem Kinn.

Ein großes Fenster kann auch schönes Licht zur Unterstsützung liefern. Besser ist dann aber einen indirekten oder sehr diffusen Blitz zur Aufhellung zu verwenden.
Blitzlicht hat fast die selbe Temperatur wie helles diffuses Tageslicht. Bei indirekter Anwendung wirkt das sehr natürlich.

Baustrahler oder änliches preiswerte Leuchten können schon verwendet werden. Die Lampen sollten dann aber eher gegen Tageslichtlampen ausgetauscht werden. Es gibt eine ganze Reihe von Leuchtstofflampen, Energiesparlampen, mit Tageslicht. (6500k oder 5500k)

Es kommt auch darauf an welche Lichtstimmung man erreichen möchte.
 

Simbyte

Well-known member
Wenn du RAW und Mischlicht hast, könntest du noch versuchen, 2 verschiedene Weißabgleichseinstellungen zu entwickeln. Diese beiden Bilder dann in Photoshop als 2 Ebenen übereinander legen und mit einer Ebenenmaske und einem weichen Pinsel eine Mischung aus beiden Varianten herstellen.
Falls du Gimp benutzt müsste das so ähnlich gehen. Für Photoshop könnte ich bei Problemen auch ein Tutorial dazu machen.


Gruß Simon
 
D

digilux

Guest
Das dürfte aber nur klappen, wenn die unterschiedlichen Lichter recht klar gegeneinander abgegrenzt sind, was selten der Fall sein wird...
 

Marco Polo

Well-known member
Das Problem bei diesem Passbild ist leider das aufwendige Photoshoparbeiten daran untersagt sind. Es gibt da ein ziemlich langes Merkblatt ueber die Anforderungen, und wer schon den neuen Biometrischen Reisepass hat, der weiss wovon ich rede.
Da ich leider absoluter Anfaenger bin, habe ich weder Studioblitze noch sonstige Strahler.
Dieses Bild habe ich mit einer Standart 200W Gluehbirne mit einem Weissen A3 Blatt als Diffusor davor, und einer 100W Gluehbirne hinter der Dame um den Hintergrund auszuleuchten, gemacht.
Die Verfaerbungen kommen von der normalen Raumbeleuchtung die auch noch eingeschaltet war.
Mit einer einzigen direkten Lichtquelle ist es sehr schwierig die Schatten im Gesicht komplett zu eliminieren.
Die starke Saettigung haengt wohl mit einer leichten Unterbelichtung zusammen und ist auf dem Endprodukt, nach Autolevel nicht mehr zu sehen.

Gruesse

Marco
 

faolchu

Well-known member
Wenn die sonstigen Kriterien für ein Passbild stimmen kann der Beamte bestimmt keine gute und sicher auch keine weniger gute Bearbeitung der Bilder erkennen.

Ich habe auch schon schlimme Paßbilder von Fotografen gesehen, auch ohne weitere Bearbeitung.  ::)
 

Makrofetischist

Well-known member
:shame: Habe jetzt erst gelesen, dass es für einen Pass ist :shame:

Habe mal etwas Retusche gemacht...aber die rünstiche habe ich über Auswahl -> Bereich wählen und die grünen Stellen mit Toleranz ausgewählt und über Farbton/Sättigung ausgeglichen...vorher einen Grauabgleich...der Rest war Retusche aber wie ich jetzt erst gelsen hatte überflüssig :shame:
 

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