Tipps für erste Übungsshootings

Sa84

Member
Hallo zusammen!
Ich bin ein totaler Anfänger und habe bald meine ersten Übungsshooting. Natürlich sind die Personen informiert und ich nehme auch kein Geld dafür. Irgentewann muss ich ja mit dem üben Anfangen... Zum einten mit Erwachsenen Personen zum anderen mit Hunde. Ich habe den Tipp bekommen Porträts mit einer Blende von 5,6 zu Fotografieren. Actionfotos bei Hunden mit 1/800 sek. Was haltet ihr davon? Ich besitze noch eine Canon Eos 350D. Welcher Parameter würdet ihr einstellen?
 
 
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digilux

Guest
Moin, moin!
Also, die Situation kann ich mir noch nicht ganz vorstellen - was verstehst Du unter einem "Übungsshooting" - und wieso ist es erwähnenswert, daß die Leute informiert sind - ich denke, wenn die Leute nichts davon wüßten, würden sie gar nicht vor die Kamera treten... oder???  :think: :think: :think:
... Oder stehe ich da völlig auf dem Schlauch??

Zu Deinen beiden Fragen: Man kann nicht pauschal sagen, mit welcher Blende (5,6) oder Verschlußzeit (1/800) man was fotografieren sollte. Das hängt doch von mehr als einem Faktor ab: Lichtverhältnisse, Entfernung, Absicht des Fotografen, verwendetes Objektiv, Kamera - und noch einiges mehr.

In Deinen beiden Angaben steckt immerhin eine Tendenz: Viele Fotografen nehmen bei Portrait gerne eine möglichst große Blende (also kleine Blendenzahl) um eine möglichst geringe Tiefenschärfe zu erreichen. Bei einem lichtschwachen Objektiv kann das 5,6 bedeuten.
Und: Objekte, die sich schnell bewegen (z.B. Hunde) brauchen, wenn man sie scharf ablichten will, eine kurze Belichtungszeit - das kann 1/800 bedeuten - kann, muß aber nicht...

Es ist also nicht automatisch falsch, was Dir da gesagt wurde, aber SO eben auch nicht für alle Fälle richtig...

LG Lüder
 

Sa84

Member
Es sind Shootings welche ich natürlich Gratis machen werde. Ich möchte später mit Porträt und Hundefotografie etwas dazu verdienen ( hobby zum nebenjob machen)
Für mich heissts das ich Personen draussen ablichte ( habe kein Studio) evt mit verschiedenen Einstellungen.
Mir haben alle gesagt ich soll einfach viel üben den Übung macht den Meister. Die Personen können sagen was für Bilder sie gerne hätten und ich werde versuchen es umzusetzen. Wäre aber natürlich toll vorgängig paar Tipps zu erhslten... Auch betreff Parameter einstellung bei meiner Kamera dabei konnte mir ( trotz diversen Kurse) noch niemand helfen...
 
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digilux

Guest
Da rate ich erst mal zur Vorsicht. Wenn Du noch so völlig ahnungslos bist, solltest Du Dich doch erst einmal besser mit der Kamera und den Grundlagen der Fotografie vertraut machen, bevor Du Dich auf die Menschheit stürzt. Naturgemäß werden die ersten paar Tausend Bilder nur ausnahmsweise gut. Der Ruf, den Du mit solchen Bildern erlangst, dürfte Dir auf längere Sicht mögliche "Opfer" verscheuchen. Ein schlechter Ruf kann sehr hartnäckig sein...

Mein Rat wäre dieser: Vergiß erst mal das Geldverdienen. Das ist heute, wo fast jeder ne Digi hat, ein hartes Brot, und nur, wer wirklich gut ist, und sich aus der Masse heraushebt, hat da auf Dauer eine Chance.
Du mußt doch erst mal herausfinden, ob das was für Dich ist. Allein die nette Absicht, ist da gar nichts.
Hör auf die Leute: Übe! Fang aber nicht gleich mit Menschen an. Landschaft, Sport - es gibtr soooo viele Möglichkeiten. Und wenn Du sicher bist mit der Kamera in der Hand, dann frag mal im engen Familienkreis.

Die Öffentlichkeit, in die Du Dich traust, wird nicht sehr geduldig auf gelungene Bilder warten; also solltest Du für das Pflaster schon einige Erfahrungen haben...

LG Lüder
 

Rainer

Moderator
Sa84 schrieb:
ie gerne hätten und ich werde versuchen es umzusetzen. Wäre aber natürlich toll vorgängig paar Tipps zu erhslten... Auch betreff Parameter einstellung bei meiner Kamera dabei konnte mir ( trotz diversen Kurse) noch niemand helfen...
Ein Fall für http://forum.foto-faq.de/foto-faq-linksammlung-t4090.0.html

Der Tipp viel zu üben ist natürlich nicht verkehrt. Solange du aber die Zusammenhänge zwischen den Kameraeinstellungen und den Bildergebnissen nicht verstehst, wird kein Lerneffekt entstehen.

Beispiel Belichtungszeit bei Hunden: eine bestimmte Vorgabe wie wie 1/800 sec ist zu einfach. Es kommt immer darauf an, wie das Bild aussehen soll. Wenn der laufende Hund nicht wie ausgestopft ausehen soll, mußt du dafür sorgen, das in gewisser Weise Bewegungsunschärfe ins Bild kommt. "Mitzieher" ist hier das Stichwort, d.h. du verfolgst den Hund mit der Kamera. Die Belichtungszeit darf dabei nicht zu kurz sein, damit der Hintergrund verwischt wird. Noch besser sind Bilder, wo der Kopf des Hundes scharf ist, seine Beine aber in der schnellen Bewegung verwischen. Eine bestimmte Belichtungszeit kann vorweg niemand empfehlen, weil sie von den äußeren Umständen (Geschwindigkeit des Hundes, Bewegungsrichtung) abhängt.

klassisches Beispiel (Bildersuche Google "Windhund"):

http://windhund-arena.de/wp-content/uploads/hunderennen-090b_a.jpg

Das hinzubekommen erfordert viel Erfahrung. Du kannst deine Lernkurve verbessern, indem du Bilder anderer Fotografen analysierst. Die Kamera speichert die Aufnahmedaten als EXIF-Daten in der Bilddatei ab und wenn sie der Bildbearbeitung nicht zum Opfer gefallen sind, kannst du sie mit Browser-Plugins abrufen (z.B. Exif-Viewer).

Und nun zu den Portäts: wenn du dich als Befehlsempfänger verstehst (ich mache die Bilder, die der Kunde will) bist du schon am Anfang des fotografischen Abstellgleises. Ein guter Fotograf hat Menschenkenntnis und setzt seine Kunden so ins Bild, wie es seinem Typ enstpricht. Das mußt du selber herausfinden. Nur so entwickelst du einen bestimmten Stil, der sich dann auch herumspricht. Von den schrecklichen Klischee-Fotos, die in den Schaufenstern der Fotostudios zu hunderten hängen (Mädchen umarmt Baum etc.) braucht man wirklich keine weiteren.

Im Übrigen stimme ich dem zu, was Lüder geschrieben hat. Und wenn du Erfolg hast (was ich dir gerne wünsche), vergiss nicht, dass mit dem Geldverdienen die Verpflichtungen beginnen (Einkommensteuer, Gewerbeanmeldung). Wenn du dich dort nicht an die Regeln hältst, kannst du mächtig Ärger bekommen. Es reicht ja schon, wenn ein unzufriedener Kunde das Finanzamt informiert.

Gruß

Rainer
 

blendenfleck

Well-known member
Rainer schrieb:
Und nun zu den Portäts: wenn du dich als Befehlsempfänger verstehst (ich mache die Bilder, die der Kunde will) bist du schon am Anfang des fotografischen Abstellgleises. Ein guter Fotograf hat Menschenkenntnis und setzt seine Kunden so ins Bild, wie es seinem Typ enstpricht. Das mußt du selber herausfinden. Nur so entwickelst du einen bestimmten Stil, der sich dann auch herumspricht.
Also ich habe gerade nicht so die Erfahrung mit People-Fotografie,
aber hier möchte ich bei Rainer unterschreiben. Du musst eine
lockere Atmosphäre schaffen. Mit den Kunden reden, bei den ersten
Test-Aufnahmen (um locker zu werden), kannst Du Sie auch "bestimmen"
lassen. Aber dann musst Du das Heft in den Hand nehmen und klare
Anweisungen geben, sonst kann das wirklich aus dem Ruder laufen.
Um Dich mit den Einstellungen der Kamera vertraut zu machen, ist
sicherlich die Personen-Fotografie nicht optimal geeignet. Du hast
es hier mit Personen zu tun, die unterhalten werden möchten und
das setzt voraus, dass Du Dich nicht erst noch lange mit Deiner
Kamera auseinandersetzen kannst. Du musst Sie quasi blind bedienen
können, um Dich ganz dem Model zu widmen. Sonst kann das schnell
in Streß ausarten, was sich wiederrum in den Bildergebnissen wiederspiegelt. 
Das sagt mir nicht die Erfahrung, sondern mehr der Menschenverstand. (nicht böse gemeint)  :flowers:

Gruß
Micha
 

Sa84

Member
Danke für eure meinung. Lüder genau desswegen habe ich erwähnt das ich die Leute alle kenne und die wissrn das ich ein Anfänger bin... Und diese Leute würden nie mein ruf ruinieren wollen... Von meinen bisherigen pics sind die meisten begeistert... Und für Landschaftfotografie interessiere ich nun mal nicht. Klar gestern stand ich auch auf der Autobahnbrücke um ein Bild nachzu fotografieren und ich die einstellungen dazu testen wollte.. Ich dachte Tipps zu bekommen hier werde mir diese nun selber im netz holen :D
 

Sa84

Member
Und mit den vorstellungen der Leute. Ich wurde bisher auch bei jedem Shooting gefragt was ich möchte und mir vorstelle. Klar die genaue Umsetzung dafür liegt in meiner Hand und alles andere ergibt sich meistens von selber
 
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digilux

Guest
Ich dachte Tipps zu bekommen hier werde mir diese nun selber im netz holen :D
Nun, ich denke, Du hast eine Menge Tipps bekommen, ahne allerdings, daß es nicht das war, was Du hören wolltest...

LG Lüder
 

blendenfleck

Well-known member
Natürlich könnte man noch schreiben, dass die "bevorzugte"
Brennweite für z.B. Portraits bei 80/85mm, die Blende bei f2.8
liegt etc. Jedoch heißt das nicht, dass dies auch allgemeingültig
ist. Jede Aufnahmesituation ist anders und hat auch andere
Einstellungen zur Folge. Eine grundlegende Antwort hast Du Dir
eigentlich schon selbst gegeben:

Sa84 schrieb:
genau desswegen habe ich erwähnt das ich die Leute alle kenne
Und diese Leute würden nie mein ruf ruinieren wollen... Von meinen bisherigen pics sind die meisten begeistert...
Vertraue nie auf Meinungen aus deinem persönlichen Umfeld. Diesen kann
man nur bedingt Wert beimessen. Sowas nennt man "Befangenheit".  ;)
Vielleicht stellst Du einfach hier mal ein paar von den Bilder zur
objektiven Beurteilung online. Durch Bildbesprechung, Tipps,
Kritik und Anmerkungen zu seinen eigenen Bildern lernt man unheimlich
viel. Und was ich hier bis jetzt gelesen habe, sind hier
wirklich nette Leute, die Ahnung haben. z.B. der Admin (Jens) - habe
gesehen, er macht Hochzeitsfotografie. Also wenn er von
Personen-Fotografie nix versteht, dann weiß ich auch nicht!

Gruß
Micha
 

peedeemuc

New member
Ich kann dir als Fotogarf auch nur empfehlen als Anfänger zum Üben nicht sofort mit 2 oder 4 beiner anzufangen. Es gibt in der Natur genügend Dinge und Sachen die stillhalten oder sich bewegen, die du zum Üben heranziehen kannst.
Wenn du also fortgeschritten bist, kannst du ja über deine Verwandten und Freunde hermachen und diese Bilder dann in netzt von "Unbefangenen" bewerten lassen und dir neue Kritik abholen.
Und so nährt sich das Eichhörnchen mühsam. Es kommt ja nicht von ungefäh, dass Fotograf eine mehrjährige Ausbildung ist. Trotzdem denke ich, dass du mit Hilfe von ein paar (Online-)Kursen und viel, viel Zeit dein Ziel sicherlich näher kommen wirst.

Viel Spaß dabei.
 
Auch wenn das hier schon etwas älter ist. Irgendwie verspüre ich auch das Verlangen, meinen Senf dazu zu geben.
Als ich mit Fotografie angefangen habe waren digitalaufnahmen noch nur was für diejenigen, die zu viel Geld und zu wenig Qualitätsansprüche hatten. Also hieß das naheliegendste Kleinbild. Meine damalige SLR war eine Zenit ET- für die, die die nicht kennen: an dem Teil geht alles manuell. Selbst der eingebaute Belichtungsmesser hat keinerlei Einfluß auf Belichtungszeit oder Blende, sondern sagt dem Fotografen nur, was er wie einstellen soll(te).

Sicher, was man sich vor die Linse holt ist eindeutig Geschmacksache, allerdings sind Motive, die sich bewegen immer schwerer einzufangen als welche, die still halten. Klar kann man dem (menschlichen) Model sagen "jetzt nicht bewegen", aber das hat auch keinen positiven Einfluß auf das Bild, eher das Gegenteil ist der Fall. Das Bild wirkt statisch und teilweise sogar verkrampft.
Bei Tierfotografie ist das sogar noch schwieriger, denn einem Tier kann man -wenn überhaupt- nur bedingt anweisungen geben. Sprich: bei einem Hund sitz und platz, bzw. je nachdem, was der Hund sonst noch so "kann" auch etwas mehr...

Wer keine Landschaftsfotografie mag (ist ja immerhin Geschmacksache) sollte sich zum üben an anderen Motiven versuchen... es gibt ja genügend. Planzen, Gebäude (evtl Detailaufnahmen?), Technik... Man kann auch leicht ein Szenario selbst gestalten: Ein paar Gummibärchen können da z.B. schon ausreichen... Oder Spielsachen... es gibt so vieles, woran man erstmal üben kann.
Eins meiner ersten Übungsmotive waren z.B. 2 Gummibärchen in einem Matchbox-Auto...

Was das Thema Blende und Belichtungszeit angeht, das lässt sich absolut nicht pauschalisieren. Dazu ist das von zu vielen Faktoren abhängig. Angefangen bei Art, Position und Stärke der Lichquelle(n). Ich finde, als Fotograf sollte man möglichst schon vor betätigen des Auslösers wissen, wie das Bild aussehen soll. Das setzt allerdings auch voraus, daß man zumindest inetwa weiß, wie was einzustellen ist- und dementsprechend natürlich auch das Begreifen der Zusammenhänge zwischen Blende, Belichtungszeit, etc.
 
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